"Zwischen Anpassung und Widerstand"
Kirche im dritten Reich
Freiarbeit für die Jahrgangsstufe 10
Die Vorgeschichte II - "Rotfront gegen SA"
Schon kurz nach Ende des ersten Weltkrieges kam es vor allen in den deutschen Großstädten zu ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und deutschnationalen Gruppen. Diese Auseinandersetzung flammte in den späten 20er und frühen 30er Jahren erneut auf. Mit der zunehmenden Wirtschaftskrise seit Ende der 20er Jahre erhielten die radikalen Gruppierungen auf beiden Seiten des Parteienspektrums (Kommunisten bzw. Nationalsozialisten) stetigen Zulauf. Dabei wurde die Auseinandersetzung von der politischen Bühne zunehmend auf die Straße verlagert. Folgende Materialien geben einen beispielhaften Überblick: |
Straßenschlacht am "Roten Platz"Im Rahmen dieser Veranstaltung [Tagung des Stahlhelmgaus Celle] wurde am 12. Juli [1932] ein Werbemarsch durchgeführt, der den schwersten politisch motivierten Zwischenfall provozierte, den die Allerstadt während der Krisenjahre der Weimarer Republik erlebte, als die Kolonne der rechtsgerichteten Verbände den Weg durch das Arbeiterviertel Blumlage nahm.
Die Angreifer waren anscheinend glimpflicher davongekommen, was wohl mit daran lag, dass sie ihren Rückzug in die St. Georg-Straße, die sogenannte "Masch", mit einer aus einem umgestürzten Wagen gebildeten Barrikade gedeckt hatte. Neun Festgenommene wurden einige Wochen später wegen Landfriedensbruchs zu Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr verurteilt, wobei das Erweiterte Schöffengericht als strafmildernd betrachtete, dass der Marsch der Nationalsozialisten und Stahlhelmer durch die Blumlage eine unangebrachte Herausforderung dargestellt habe. [CZ vom 20., 21. und 22. August 1932] Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen. Am Abend des Tages der Urteilsverkündung versammelte sich in der "Union" eine beträchtliche Zahl von Teilnehmern zu einer Protestkundgebung gegen diesen vermeintlichen Fall von Klassenjustiz. Abgesehen von einigen mittlerweile als üblich angesehenen Schlägereien, kam es in diesem Zusammenhang aber zu keinen weiteren Ausschreitungen. Quelle: http://www.celle-im-nationalsozialismus.de/Dokumente/SA_Bertram.html |
„Die Fahne hoch!" - 1933 wurde das Horst-Wessel-Lied zur zweiten Nationalhymne … Am Abend des 14. Januar 1930 wurde der 22-jährige Berliner SA-Führer Horst Wessel von kommunistischen Gegnern in seiner Wohnung überfallen und durch einen Pistolenschuss lebensgefährlich verwundet. Den Folgen dieser Verletzungen erlag er sechs Wochen später. Mit dem Tod kam der Kult. Der junge Mann avancierte zum Märtyrer der NS-Bewegung, und das von ihm geschaffene Kampflied stieg zur NSDAP-Parteihymne („Weihelied“) und 1933 zur zweiten deutschen Nationalhymne auf:
Quelle: DIE ZEIT 39/2003 |
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Thomas Bremer 2004